Montag, Oktober 23, 2006

"Kein Entkommen bis zum Morgengrauen..."

So meine Lieben..da sind wir wieder. Wir haben es geschafft die Insel zu umrunden. War manchmal gar nicht so einfach. Es gab im wahrsten Sinne des Wortes viele Hochs und Tiefs.Nachdem wir letzte Woche von unserem huebschen Internetcafe gut gelaunt gestartet sind, hatte der Tag dann doch eher einen unangenehmen Abgang.Es ging erstmal an der kompletten Coral Coast entlang, wo es auch noch sehr schoen war. Naja und das mit der Schlafplatzsuche ist halt immer so ne Sache. Dunkel war's dann auch irgendwann und die gute Laune haben wir irgendwo auf der Weiterfahrt verloren. Die ist wahrscheinlich durch die offenen Fenster des Toyotas entschwunden, weil sie wusste was auf sie zukommen wuerde.Auf jeden Fall waren wir ziemlich angenervt von der erfolglosen Suche und der schlechten Strassenverhaeltnisse. Ich sag nur: Tobiiii reeechts!! manchmal war's auch Tobiii liiinks, wenn er vergessen hatte, das man hier links fahren muss. Aber egal.Auf jeden Fall gaben wir uns schlussendlich mit einem etwas nicht so schoenem Platz an einer Dorfstrasse zufrieden, um dort im Auto zu schlafen. Hunger hatten wir auch, also erstmal kochen.Dazu sind wir aber gar nicht mehr gekommen, denn da kam er. Der nette Mensch. Der nette alte Indermensch, der absolut nicht damit einverstanden war, dass wir hier in unserem Auto uebernachten wollten. Ich fuehl mich aber ganz wohl in unserem Auto, da weiss ich zumindest woran ich bin. Auf jeden Fall hat er nicht locker gelassen und bot uns ein Zimmer in seinem Haus um die Ecke fuer 20 Fijidollar an. Nach einigem Hin und Her und Ueberredung und so weiter und so fort sind wir dann mit ihm mitgegangen. Uns wurde bestaetigt, dass die Gegend nicht sicher sei und dass erst ein paar Tage zuvor in ein Touriauto eingebrochen wurde. Ein grosses Haus hatte der Inder und einen Hof in dem unsern Toyota ganz sicher schien. Aber in dem Haus...puuhhhh!!! Ganz nette Gerueche kamen da auf uns zu, unbeschreiblich wie es da aussah. Das einzigste was man dazu sagen kann ist wahrscheinlich: EKELHAFT!! Baeh baeh! Hier soll ich schlafen? Hier soll ich kochen? Das wollte er naemlich auch, dass wir doch seine Kueche benutzen oder noch besser, er wollte sogar noch was fuer uns kochen. Aber mit der Fahne, die er hatte waere das wahrscheinlich nichts mehr geworden. Das waere wahrscheinlich auch so nichts mehr geworden, denn die Kueche war unbekochbar. Dafuer hab ich gekocht. Ich war sowas von angepisst von diesem Typ, von diesem Haus und vor allem von diesem Klo. Das war auch angepisst das Klo. Und das Wasser im Klo war kein Wasser mehr sondern da hats wohl eine Dame, die gerade in ihren besten monatlichen Tagen war etwas eilig gehabt und das mit der Klospuelung nicht so ernst genommen. Unser Zimmer war im Gegensatz zum klo ganz "ok". Wenn da nicht diese Sache mit den Moskitos gewesen waere. Es war sowas von sackheiss im Zimmer, allerdings mussten wir uns bis obenhin mit unserer Decke einmummeln, damit die Viehcher uns nicht kriegen. Mir sind sie sogar in die Nase geflogen, weil das das einzigste war, was noch aus dem Geschirrtuch auf meinem Kopf herausgeschaut hatte. Tobi is wahnsinnig geworden, aufgestanden und mit seiner Stirnlampe und mit einem Tempo in der Hand bewaffnet immer im Kreis ums Bett gekrochen, um die Scheissviehcher genuesslich an der Wand zu zerdetschen. Total Kills: 43. Haette er die alle ins Klo geschmissen, wuerde das wieder genau so blutverschmiert aussehen. Bei den ganzen Moskitos hab ich irgendwann ganz vergessen, dass es eigentlich nach scheisse gerochen hat...Naja, unser Geist war zwar etwas benebelt aber immernoch erfinderisch und somit packten wir dann unsere Ohrstoepsel und unsern MP3-Player aus (ganz Backpackermaessig), um mit etwas Musik diese graesslichen Moskito-Fluggeraeusche zu uebertoenen.Irrwitzigerweise kam dann genau in dem Moment, als wir beide (nur ein wenig) am einnicken waren "Jump Up, Jump Up" der Socakracher von Mono und Nikitamann und so kam es letztendlich dazu, dass wir unsere 7 Sachen gepackt haben und ganz leise aus dem Haus geschlichen sind. Raus zu unserem Auto, welches die Erloesung war, das Paradies sozusagen. Allerdings hat der Inder auch nen Sohn, und der Sohn hat nen Fuehrerschein und mit diesem Fuehrerschein faehrt er einen Minilaster umher, den er direkt hinter unser Auto geparkt hatte. Sprich, "Kein Entkommen bis zum Morgengrauen..." - ein wunderschoener Filmtitel, wie wir finden.